Vergeudete Zeit? Nicht bei „Momo“-Premiere

Von unserem Mitarbeiter

DAVID INDERLIED

Stromberg (gl). Auf eine Zeitreise hat das Ensemble der Stromberger Burgbühne sein Publikum am Donnerstag bei der Premiere von „Momo“ entführt. Perfekt machten die Laienschauspieler die Stufen vor der Wallfahrtskirche Heilig Kreuz zu ihrer Bühne, um das berühmte Werk Michael Endes zu inszenieren.

Es wurde bunt und wuselig: 75 Darsteller waren dabei; viel Applaus bekamen vor allem die zahlreichen Grundschulkinder.

Zeit, Zeit, Zeit: Alles dreht sich um den Sekundenzeiger, der unerbittlich tickt. Die grauen Herren wollen Zeit sparen. Mit dieser Bande ist nicht zu spaßen. Wenn es um Zeitverschwendung geht, kennen die rabiaten, kaltherzig auftretenden Bösewichte kein Pardon. Ein Schwätzchen hier eine kleine Pause da - das ist unerwünscht, und überhaupt dauert jede Arbeit zu lange. „Nüchtern betrachtet ist das vergeudete Zeit“, lautet der Wahlspruch der Agenten, die die Lebenszeit der Menschen in einer Zeitsparkasse einsperren. Tatsächlich aber stehlen sie den Menschen ihre kostbare Zeit. So geht es in der Stadt zunehmend hektischer und kälter zu. Ruhe versucht Straßenkehrer Beppo (Theo Vogel) in das Stadtleben bekommen: „Man darf nie die ganze Straße sehen“, sinniert der alte Mann. „Sondern muss seinen Weg Schritt für Schritt gehen. Dann macht es auch Spaß.“

Helfen kann nur Momo, ein kleines Mädchen, das in der Ruine eines Amphitheaters lebt. Hervorragend gespielt von Anna Herzog, findet die Hauptdarstellerin immer einen Weg, um die Menschen miteinander zu versöhnen. Bis sie selbst auf der Liste der grauen Herren steht, die sie entführen wollen.

Geführt von Schildkröte Kassiopeia (Michel Quante), die zwar eine halbe Stunde in die Zukunft schauen aber nicht in der Gegenwart denken kann, kommt Momo zu Meister Hora (Peter Allendorf). Der Herr der Zeit erklärt ihr mit seinen Gehilfinnen Sekundia und Minutia (Stella Bushuven und Jule Niemann) die Zusammenhänge und schmiedet einen Plan.

Es ist herrlich anzuschauen, wenn die Zeitkobolde des Nirgendhauses, allesamt Grundschulkinder, mit bunten Bastelwerken die grauen Herren vertreiben. Die Zeit ist für die Bösewichte endgültig abgelaufen, als Meister Hora Momo mit den Stundenblumen („Wenn alle Zeit aufgebraucht ist, bleibt dir noch eine Stunde“) zurück in die Stadt schickt. Dort hält sie die Zeit an - und die grauen Herren ersticken an ihren eigenen Ersparnissen, während die Kinder der Stadt die Stundenblumen unter dem Beifall des Publikums in den Stromberger Himmel aufsteigen lassen.

75 Schauspieler im Alter von 6 bis 72 Jahren

Stromberg (dali). „Es ist eher ein Märchen für Erwachsene“, sagte Gaby Brüser, Vorsitzende des Vereins der Burgbühne, während ihrer Begrüßung. Man habe sich nicht vorstellen kennen, dass der Roman von Michael Ende für ein junges Publikum lebendig werden könne.

Doch Hendrik Becker gelang nicht nur dieses Kunststück eindrucksvoll. Der Regisseur schaffte es auch, mehr als 30 Schulkinder jedes Alters in das Theaterstück einzubauen und zudem fast jedem mit einer Sprechrolle auszustatten. Entstanden ist so eine sehr lebendige und farbenfrohe Truppe, die mit ihrer Freude am Spiel das Publikum in ihren Bann zog. „Was ihr in den vergangenen Monaten geleistet habt, davor kann ich nur meine Mütze ziehen“, lobte Becker seine Gruppe. 75 Schauspieler im Alter von 6 bis 72 Jahren standen bei dem Stück auf der Freiluftbühne auf den Stufen der Wallfahrtskirche. „Da ist eine echte Gruppe zusammengeschweißt worden, schwärmte Becker.

Die nächsten Vorstellungen sind am Sonntag, 13., Montag, 21. (Pfingstmontag), Sonntag, 27., und Donnerstag, 31. Mai, ab jeweils 15 Uhr. Bis Sonntag, 2. September, tritt das Ensemble noch 15-mal auf.

 

 

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